Ich sitze heute im Büro – wie eigentlich jeden Tag. Es ist ein Automatismus: ich stehe auf, gehe 8-10 Stunden arbeiten und danach zum Sport. Ganz normal, ganz routiniert.
So einfach wie es klingt – wie es auch eigentlich sein sollte – ist es jedoch nicht immer.
Gestern habe ich es nicht geschafft.
Gestern war ich körperlich angeschlagen und haderte auch sehr mit meinem Alltag. Ich befinde mich aktuell wieder mitten in einer depressiven Episode. Was genau heißt das? Bei mir (denn bei jedem psychisch Erkrankten äußert sich das auf eine andere Weise) fühlt sich alles sinnlos an. Der Job, der mich aktuell ohnhin frustriert, in dem ich leicht ersetzt werden könnte. Mein Privatleben. Ich habe viele Freunde und Bekannte. Ich denke, ich bin tatsächlich ein Mensch, den andere Menschen gerne mögen. Wieso erschließt sich mir nicht. Und sicherlich gibt es tiefgreifende Verbindungen zu anderen Menschen. Aktuell spüre ich diese jedoch nur, wenn ich im direkten Kontakt mit anderen Menschen bin. Bin ich alleine, so fühle ich mich auch alleine und unverbunden.
Der Grund: ich bin sicher, dass die Welt sich weiter dreht, egal ob ich noch Teil von ihr bin oder nicht.
Sicherlich ist es Teil des Lebens, dass dieses immer weiter geht. Für jeden Menschen. Anders wäre kein Mensch auf der Welt wirklich lebensfähig. Für mich ist diese Wahrheit allerdings schwer zu akzeptieren. Ich hinterlasse nichts. Ein paar Lücken werde ich bei lieben Menschen hinterlassen. Aber auch bei diesen würde mein Fehlen keine nachhaltige Veränderung bewirken.
Und so gibt es Tage mit depressiver Verstimmung, die mir das Leben und den Alltag erschweren.
Gestern kam dazu noch körperliches Unbefinden und so tappte ich in die Falle und ging nicht zur Arbeit. Ich blieb zuhause, wollte Schlaf nachholen und regenerieren. Dies klappte jedoch nicht, sodass ich den Tag untätig zuhause im Bett verbrachte und meine Stimmung mehr und mehr Raum einnahm.
Die Depression und die gefühlte Sinnlosigkeit wurden sehr dominant und ich konnte mich nicht wirklich dagegen wehren. Am Nachmittag kam dann noch eine Freundin mit ihren zwei Kindern und wir aßen Eis und gingen auf den Spielplatz. Nur so schaffte ich es gestern, mich aus der Depression zu ziehen. Danach ging ich zum Training, was mir einiges abverlangte. Als ich direkt nach der Gewichtheberklasse ging, fühlte ich mich schlecht, weil zwei meiner Bekannten noch ein wenig trainierten. Ich wusste jedoch, dass ich mich schonen und endlich etwas Schlaf und Erholung bekommen musste und ging nach Hause. Der richtige Schritt war an dieser Stelle aber auch der schwierige. Ich musste wieder alleine sein. Und in dem Falle hieß das auch, dass ich wieder mehr von mir spürte. Die Einsamkeit, die Trauer und die Sinnlosigkeit waren wieder da.
Die Depression und die gefühlte Sinnlosigkeit wurden sehr dominant und ich konnte mich nicht wirklich dagegen wehren. Am Nachmittag kam dann noch eine Freundin mit ihren zwei Kindern und wir aßen Eis und gingen auf den Spielplatz. Nur so schaffte ich es gestern, mich aus der Depression zu ziehen. Danach ging ich zum Training, was mir einiges abverlangte. Als ich direkt nach der Gewichtheberklasse ging, fühlte ich mich schlecht, weil zwei meiner Bekannten noch ein wenig trainierten. Ich wusste jedoch, dass ich mich schonen und endlich etwas Schlaf und Erholung bekommen musste und ging nach Hause. Der richtige Schritt war an dieser Stelle aber auch der schwierige. Ich musste wieder alleine sein. Und in dem Falle hieß das auch, dass ich wieder mehr von mir spürte. Die Einsamkeit, die Trauer und die Sinnlosigkeit waren wieder da.
Um endlich schlafen zu können, nahm ich frühzeitig 2 Tabletten. Sie halfen ein wenig und so konnte ich fast 8 Stunden schlafen.
Heute morgen hatte ich ein Vorgespräch bei einer Therapeutin. Das ist so wochtig, dass für mich außer Frage stand, ob ich hingehen würde oder nicht. Pünktlich um 8 Uhr morgens war ich dort. Ob ich danach zur Arbeit gehen ode rmich erneut krank melden würde, wusste ich noch nicht. Die Vorstellung, mich einfach wieder ins Bett zu legen und der Müdigkeit hinzugeben war groß. Mir war aber auch bewusst, dass ein Tag alleine für meine depressive Stimmung sehr gefährlich sein kann. Dennoch tendierte ich dazu, dieses Risiko einzugehen und den „SChweinehund“ gewinnen zu lassen. Es ist einfach der bequemere Weg.
Um 8:42 war das Vorgespräch bei der Therapeutin beendet. Mehrfach war ich im Verlaufe des Gespräches den Tränen nahe gewesen. Es war anstrengend. Aber kaum trat ich aus der Tür in den Sonnenschein war mir kalr: Ich muss arbeiten gehen. Ich fuhr noch kurz heim – nahm mir ein paar wenige Minuten um ein paar Tränen herauszulassen und fuhr ins Büro.
Arbeiten. Eine gute Entscheidung
Ich will nichts beschönigen: Heute ist es sehr anstrengend im Büro zu sein und zu funktionieren. Sicherlich war ich an manchen Tagen schon deutlich produktiver. Aber ich bin hier. Ich bin heute nicht in die Falle getappt und ich schaffe es, meine Gedanken nicht in eine destruktive Richtung driften zu lassen. Die Depression hat mich noch im Griff, aber ich habe mich ihr heute nicht hingegeben.
Manchmal liegt der Fortschritt nur darin. Die Depression ist da. Aber ich bin es auch noch. Und heute habe ich den Kampf gewonnen. Morgen geht das Spiel erneut los und ich habe die feste Hoffnung, dass ich auch dieses meistern werde.
Traue nicht deinen Gedanken. Bei einer psychischen Erkrankung ist das manchmal das wichtigste Mantra.
