Heute begann meine zweite Arbeitswoche im alten Job.
Eine meiner (dienst)ältesten Kolleginnen ist krank und kam heute nur kurz ins Büro um ihren Laptop zu holen. Sie ist schwanger und wird auch in einem Monat in Mutterschutz gehen. Als ich sie heute so sah und an ihre Schwangerschaft dachte, an ihre glückliche Ehe und ihre Zufriedenheit, die sie trotz einiger Prüfungen in ihrem Leben besitzt, wurde ich sehr traurig.
Sie ist 2 Jahre jünger als ich. Ich mag sie. Sie ist ein wunderbarer Mensch. Mit einem schönen trockenen Humor. Ich gönne ihr ihr Glück.
Aber ich musste auf einmal daran denken, dass ich das alles nicht habe. Dass es noch in den Sternen steht, ob ich jemals Familie haben werde – oder ob ich alleine bleiben werde.
Und dann war sie wieder da. Die Sinnlosigkeit und der Wunsch nicht weiter zu leben. Zack!
Nach all meinen vermeindlichen Fortschritten. Ich schaffte es, die Gedanken wieder abzuwenden. Ich merke immer wieder wie fragil meine Psyche noch ist.
Aber ich konnte mich auch an das erinnern, was ich in der Klinik gelernt habe: Der Wunsch nach dem Ende ist der Ausweg, der einem erlaubt, sich nicht mit seinen Problemen auseinander zu setzen. So lange man das nicht tut, braucht man die Option einfach auszusteigen, man gerät schnell in die Verzweiflung.
Aber es ist schwer. Ich habe es nach der Klinik kaum geschafft, zu weinen und meine Gefühle wirklich zu spüren. Es ist noch so viel Trauer da. Noch so viele Tränen, die geweint werden müssen. Weil sie mich sonst bedrohen und mir den Lebenswillen rauben. Aber ich spüre sie kaum. Ich kann nicht weinen.
Ich hatte heute im Auto auf dem Heimweg vom Büro einen kurzen Heulanfall. Aber er war schnell wieder vorbei. Ich schaffe es einfach nicht zu trauern um all das, was mir passiert ist. Vielleicht braucht es noch Zeit.
